Häufige Fragen
Worum geht es bei der Dialyse?
Die Dialyse ersetzt einen Großteil der Nierenfunktion. Sie ist notwendig, wenn die Funktion der eigenen Nieren nicht mehr ausreichend ist.
Wann ist eine Dialyse notwendig?
In der Regel wenn 85% - 90% der Nierenfunktion ausgefallen sind.
Was bewirkt die Dialyse?
Die Dialyse kann
- harnpflichtige Substanzen, Salze und überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper entfernen
- harnpflichtige Substanzen, Salze, und überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper entfernen,
- wichtige Substanzen im Blut, wie Kalium, Natrium und Bicarbonat ausgleichen, sowie
- den Blutdruck bessern.
Fällt die Nierenfunktion für immer aus?
Nein - nicht immer. Einige Formen des akuten Nierenversagens können sich bessern. In diesem Falle ist die Dialyse nur vorübergehend notwendig, bis die Nierenfunktion wieder ausreichend ist.
Chronische und endgültige Nierenversagen bessern sich nicht mehr und die Dialyse ist für den Rest des Lebens notwendig, sofern keine Nierentransplantation möglich ist.
Wo kann die Dialyse erfolgen?
Dialysen können im Krankenhaus, im Dialysezentrum außerhalb des Krankenhauses und zu Hause durchgeführt werden. Ihr Arzt wird mit Ihnen beraten, welche Behandlung aufgrund Ihrer medizinischen Voraussetzungen und Ihrer Wünsche am besten für Sie ist.
Gibt es verschiedene Dialyseformen?
Grundsätzlich gibt es Hämodialyse und Peritonealdialyse.
Was ist Hämodialyse?
Bei der Hämodialyse wird eine Hämodialysator benutzt, um harnpflichtige und andere unerwünschte Substanzen, sowie Flüssigkeit aus dem Blut zu entfernen. Um Ihr Blut durch den Hämodialysator leiten
zu können, muss Ihr Arzt einen Gefäßzugang schaffen. Dies erfolgt durch eine kleine Operation am Arm oder am Bein. Dabei werden eine Arterie und eine Vene unter der Haut
miteinander verbunden, wobei eine Fistel entsteht (siehe unten).
Wenn Ihre Gefäße allerdings nicht ausreichen, um eine Fistel herzustellen, müssen eine Arterie und eine Vene unter der Haut über einen weichen Plastikschlauch miteinander verbunden werden. Man nennt dies eine Gefäßprothese. Manchmal ist auch ein Katheter notwendig, d. h. eine enge Plastikröhre, die in eine Vene am Hals eingeführt wird. Ein solcher Gefäßzugang sollte nur vorübergehend sein, muss jedoch manchmal auf Dauer benutzt werden.
Wie lange dauert eine Hämodialysebehandlung?
Normalerweise dauert die Hämodialysebehandlung 3x4 und mehr Stunden pro Woche. Dies hängt davon ab, wie gut Ihre Nieren noch arbeiten, wie viel Flüssigkeit bei der Behandlung entzogen werden muss, wie viele Schlacken-Stoffe entzogen werden müssen, wie schwer die Patienten sind und welcher Dialysator benutzt wird.
Was ist Peritonealdialyse und wie wirkt sie?
Bei dieser Art Dialyse wird das Blut im Körper gereinigt. Es muss dafür ein Plastikrohr, ein sogenannter Katheter in den Bauchraum als Zugang einoperiert werden. Während der häufigsten Form der Peritonealdialyse werden langsam ca 2 l Dialysat über den Katheter in den Bauchraum (die so genannte Peritonealhöhle) gefüllt. Da die Bauchwand innen Arterien und Venen aufweist, können harnpflichtigen Substanzen und überschüssige Flüssigkeit über die Bauchwand aus dem Blut in das Dialysat übertreten. Nach etwa 4 Stunden wird die Flüssigkeit aus dem Bauchraum in einen Beutel entleert und neue Flüssigkeit in den Bauchraum gefüllt.
Welche Formen der Peritonealdialyse gibt es?
Die Peritonealdialyse kann als kontinuierliche, ambulante Peritonealdialyse (CAPD) oder als kontinuierliche maschinell unterstützte Peritonealdialyse (CCP) durchgeführt werden.
Bei der kontinuierlichen ambulanten Peritonealdialyse ist keine Maschine notwendig. Etwa 4-5 mal täglich muss ein Beutel Dialysat in den Peritonealraum über den Katheter infundiert werden, um nach
4-5 Stunden wieder ablaufen zu können (man nennt dies einen Austausch). Mit dem Dialysat im Bauchraum kann man auch arbeiten und sich frei bewegen. Die kontinuierliche maschinell unterstützte
Peritonealdialyse benutzt in der Regel bestimmte Maschinen, so genannte Cycler, wobei der Austausch, d. h. Einlauf der Flüssigkeit, Austausch der Substanzen in die Flüssigkeit und Wiederablauf der
Flüssigkeit etwa 1-1 ½ Stunden dauert und nachts mehrfach durchgeführt werden kann.
Die Peritonealdialyse ist in der Regel nicht mehr möglich, wenn die Funktion der eigenen Nieren ganz fehlt, also keine Nierenrestfunktion mehr vorhanden ist oder mehrmals Entzündungen des Bauchraumes
aufgetreten sind (eine mögliche Komplikation der Peritonealdialyse).
Hilft die Dialyse, die Nierenerkrankung zu bessern?
Nein. Die Dialyse bleibt lebenslang notwendig, sofern keine erfolgreiche Nierentransplantation möglich ist.
Tut die Dialyse weh?
Die Punktion der Fistel mit Nadeln tut besonders am Anfang weh. Die Dialyse selbst ist jedoch schmerzfrei. Während der Dialyse können vereinzelt Blutdruckabfälle, selten Übelkeit oder Krämpfe auftreten.
Seit wann ist eine Dialysebehandlung möglich?
Die ersten Hämodialysen und Peritonealdialysen wurden schon Mitte der 40iger Jahre durchgeführt. Eine regelmäßige Hämodialysebehandlung wurde etwa 1960 möglich und ist heute die
Standardbehandlungsmethode weltweit.
Die CAPD begann im Jahre 1976 und ist solange möglich, wie die Niere noch eine gewisse Rest-Ausscheidung zur Unterstützung der CAPD aufweist.
Wie lange können Patienten an der Dialyse leben?
Dies ist vor allem vom Alter und den Begleitkrankheiten der Patienten abhängig. Wir haben eine Reihe Patienten, die über 25-30 Jahre oder gar über 35 Jahre mit der Dialyse überleben.
Ist die Dialyse teuer?
Ja. Aber die Kosten werden in aller Regel von den Versicherungen übernommen.
Fühlt sich der Patient normal?
Viele Patienten können ein weitgehend normales Leben außerhalb der Dialysezeiten führen. Der Patient und seine Familie müssen sich jedoch auf den Zeitanspruch der Dialyse einstellen.
Müssen Dialysepatienten Diät einhalten?
Grundsätzlich Ja, wobei insbesondere die Einschränkung der Trinkflüssigkeit den meisten Patienten Schwierigkeit macht. (Siehe Diät bei Dialysepatienten).
Kann ein Dialysepatient verreisen?
Ja. Dialysezentren mit guten Dialysemöglichkeiten finden sich in allen mitteleuropäischen Ländern, sowie USA, Australien, Neuseeland, Kanada und weiteren Ländern.
KANN EIN DIALYSEPATIENT ARBEITEN?
Viele Dialysepatienten beginnen wieder zu arbeiten, wenn sie sich an die Dialyse gewöhnt haben. Die Arbeit hilft ihnen oft, die Dialyse besser zu tolerieren. Zu vermeiden sind schwere körperliche Arbeiten und schmutzige Arbeiten.