Alles zur Dialyse

Seit über 40 Jahren behandeln wir Patienten im Dialysezentrum mit Hämodialyse, seit über zehn Jahren auch mit Hämodiafiltration und mit der Genius-Dialyse.

Wir selbst haben den Anstoß zur Entwicklung der leistungsfähigeren Genius 90 gegeben und waren an der Entwicklung maßgeblich beteiligt. So wurde das Gerät in unserem Zentrum schon zwei Jahre bevor es auf den Markt kam eingesetzt.

Als Dialysemembranen setzen wir fast ausschließlich synthetische Highflux-Membranen ein. Unsere Dialysemaschinen vom Typ Fresenius 4008 und 5008 erlauben es uns, die Dialysate für die Patienten einzeln individuell abzustimmen. So lässt sich durch passende Natrium-Konzentration der Blutdruck besser einstellen. Wir legen großen Wert auf die Effektivität der Dialyse (bei 4- bis 5-stündiger Dialyse erreichen wir ein mittleres Kt/V von >1,4 und URR von >70 %). Im Übrigen ist es uns sehr wichtig, die Dialyse unseren Patienten so angenehm wie möglich zu machen und zwar durch kleine 2-3 Bettzimmer, schmackhaftes Frühstück mit Wurst-, Käse- oder Marmelade-Brötchen und natürlich möglichst flexiblen Dialysezeiten.

DOPPS (dialysis outcome and practice pattern study) ist die größte weltweite Studie, die die verschiedenen Behandlungsmethoden in der Hämodialyse erfasst und die sich daraus resultierenden Behandlungsergebnisse untersucht. Die Ergebnisse dieser Studie haben maßgeblich zur den internationalen Empfehlungen beigetragen. Prof. Bommer ist seit Beginn der Studie 1997 einer der beiden Studienleiter für Deutschland. So haben wir frühestmöglich Zugang zu den neusten Erkenntnissen der Studie, oft Monate oder gar Jahre bevor die Ergebisse auf Kongressen berichtet oder gedruckt werden (siehe: Publikationen).

  AUF EINEN BLICK

  DIALYSEZEITEN

MO, MI & FR 6:30 – 22:30
DI, DO & SA 6:30 – 14:00

  +49(0) 6221 97900

  dialyse-heidelberg@arcor.de

Unsere Dialyse-Leistungen

Mit den Jahren erweitern wir unser Leistungsspektrum stetig.

Diät für Hämodialyse-Patienten

Wir bieten für die Bedürfnisse unserer Patienten angepasste Dialyse-Räumlichkeiten.

Da übergewichtige Dialysepatienten statistisch am längsten leben, soll das Essen für Dialysepatienten kalorienreich und eiweißreich sein, d.h. viel Fleisch, Wurst, Fisch und Käse. Dieses Eiweiß darf und soll bei den meisten Patienten auch fettreich sein. Auch Diabetiker sollten ihren Blutzucker nicht nur durch diätetische Einschränkungen, sondern durch notwendige Mengen Insulin und -Tabletten optimieren.

Da die Patienten die Diäteinschränkungen auf Dauer (d.h.Jahre, evtl. lebenslang) einhalten sollen, empfehlen wir unseren Patienten so wenig Diäteinschränkungen wie unbedingt notwendig. Durch geeignete Laboruntersuchungen kontrollieren wir, ob die Diäteinschränkungen beim einzelnen Patienten ausreichend sind.

Wenn die Nieren nicht mehr funktionieren, bleiben alle harnpflichtigen Stoffe im Körper bis sie durch die nächste Dialyse ausgewaschen werden. Auch alle Flüssigkeiten aus der Nahrung oder aus Getränken sammeln sich an, bis sie durch die Dialyse entfernt werden. Eine zu starke Flüssigkeitsansammlung belastet das Herz-Kreislaufsystem (Bludruckanstieg, Atemnot etc.). Daher soll der Dialysepatient eine kalorien- und eiweißreiche, aber flüssigkeits- und kaliumarme Diät einhalten. Zuviel Kalium führt zu lebensgefährlichen Muskel- und Herzrhythmusstörungern.

Wir empfehlen unseren Patienten, nicht lebenslang ständig nach Büchern zu verfahren, sondern einige grundsätzliche Regeln einzuhalten und ansonsten gut zu leben, das heißt:

WEGLASSEN

Speisen mit viel Kalium und Flüssigkeit, also Suppen, Eintöpfe und Obst, Kompotte, die viel Flüssigkeit und Kalium enthalten;

Gemüse- und Obstsäfte einschließich Wein und Sekt (=vergorene Obstsäfte), da sie ebenfalls viel Kalium und Flüssigkeit enthalten;

Schokolade, Nüsse, Marzipan wegen ihres Kaliumgehalts.

Kochwasser von Gemüse, Kartoffeln, Obst etc., denn beim Kochen geht viel Kalium aus den Zellen in das Kochwasser über.

Rohkosternährung oder große Mengen Salate (normale Portionen beim Essen sind jedoch erlaubt).

BEGRENZEN

Obst: Wenn Obst, dann ist es besser, eingemachtes Obst (aber ohne Saft = Kochwasser) zu essen, auch Obstkuchen begrenzen.

Kochsalz, wenn es zuviel Durst macht.

Trinkmenge, so dass die Gewichtszunahme nicht mehr als 1 kg pro Tag ausmacht und an der Dialyse maximal 3 kg Flüssigkeit entfernt werden müssen. Beachten Sie, dass die Gewichtszunahme pro Tag durch die Flüssigkeitszufuhr bedingt ist – die zugeführte Flüssigkeitsmenge wird dementsprechend an der Dialyse wieder entfernt!

Transplantation

Neben der Möglichkeit der Dialyse ermöglichen wir unseren Patienten auch die Nierentransplantation in Zusammenarbeit mit dem Transplantationszentrum der Universität Heidelberg.

Wir erklären Ihnen dafür gerne die Möglichkeiten, Risiken und möglichen Problemlösungen. Die Vorbereitungen zur Transplantation mit Abklärungen und Voruntersuchungen werden von uns durchgeführt und organisiert. Nach der Transplantation können Sie weiter bei uns betreut werden,wobei die Behandlung weiter mit dem Transplantationszentrum abgestimmt wird.

Nierentransplantierte Patienten

Außer bei eineiigen Zwillingen erfordert eine erfolgreiche Nierentransplantation eine lebenslange, sorgfältig gesteuerte, medikamentöse Therapie, da der Körper lebenslang versucht, das fremde Organ abzustoßen. Dies muss durch geeignete abwehrhemmende Medikamente ständig unterdrückt werden. Der Medikamentenbedarf geht mit der Zeit nach der Transplantation zurück.  Leider läßt sich eine Abstoßung des transplantierten Organs jedoch nicht völlig verhindern. Vielmehr muss damit gerechnet werden, dass das Organ nach Jahren (infolge der chronischen Abstoßungsreaktion) nicht mehr ausreichend funktioniert.

Die Funktionsdauer ist somit nicht nur vom Spenderorgan, sondern auch von der exakten medikamentösen Therapie abhängig. So spielt die große Erfahrung unserer Ärzte eine wesentliche Rolle.

Räume

Wir bieten für die Bedürfnisse unserer Patienten angepasste Dialyse-Räumlichkeiten.

Unsere Dialyse umfasst einen Bereich mit insgesamt 20-26 MTS 4008 oder 5008 Maschinen in kleinen Zwei- oder Dreibettzimmern und einem 4-5-Bettzimmer, die alle von den Schwestern von ihren Uberwachungsplätzen aus überschaut werden können, da die Räume durch Glasfenster voneinander getrennt sind.

In einer weiteren Etage befinden sich in einem 4-5 Bettzimmer und in einem Großraumbereich die Geniusdialyseplätze, die die Schwestern großteils von ihrer Uberwachungskanzel direkt überschauen können.

Trotz der guten Einsicht auf die Dailyseplätze hat jedes Bett eine Rufanlage.

Da wir sehr auf die Ernährung unserer Patienten Wert legen, bieten wir frisch zubereitete Krusten- oder Laugen-Brötchen mit Wurst, Käse oder Marmelade sowie Kaffee, Tee oder Boullion während der Dialyse an.

Häufig gestellte Fragen

Sollte Ihre Frage nicht beantwortet werden, können Sie uns gerne kontaktieren.

Die Dialyse ersetzt einen Großteil der Nierenfunktion. Sie ist notwendig, wenn die Funktion der eigenen Nieren nicht mehr ausreichend ist.

In der Regel wenn 85% – 90% der Nierenfunktion ausgefallen sind.

Die Dialyse kann harnpflichtige Substanzen, Salze und überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper entfernen wichtige Substanzen im Blut, wie Kalium, Natrium und Bicarbonat ausgleichen, sowie den Blutdruck bessern.

Nein – nicht immer. Einige Formen des akuten Nierenversagens können sich bessern. In diesem Falle ist die Dialyse nur vorübergehend notwendig, bis die Nierenfunktion wieder ausreichend ist.

Chronische und endgültige Nierenversagen bessern sich nicht mehr und die Dialyse ist für den Rest des Lebens notwendig, sofern keine Nierentransplantation möglich ist.

Dialysen können im Krankenhaus, im Dialysezentrum außerhalb des Krankenhauses und zu Hause durchgeführt werden. Ihr Arzt wird mit Ihnen beraten, welche Behandlung aufgrund Ihrer medizinischen Voraussetzungen und Ihrer Wünsche am besten für Sie ist.

Grundsätzlich gibt es Hämodialyse und Peritonealdialyse.

Bei der Hämodialyse wird eine Hämodialysator benutzt, um harnpflichtige und andere unerwünschte Substanzen, sowie Flüssigkeit aus dem Blut zu entfernen. Um Ihr Blut durch den Hämodialysator leiten zu können, muss Ihr Arzt einen Gefäßzugang schaffen. Dies erfolgt durch eine kleine Operation am Arm oder am Bein. Dabei werden eine Arterie und eine Vene unter der Haut miteinander verbunden, wobei eine Fistel entsteht (siehe unten).

Wenn Ihre Gefäße allerdings nicht ausreichen, um eine Fistel herzustellen, müssen eine Arterie und eine Vene unter der Haut über einen weichen Plastikschlauch miteinander verbunden werden. Man nennt dies eine Gefäßprothese. Manchmal ist auch ein Katheter notwendig, d. h. eine enge Plastikröhre, die in eine Vene am Hals eingeführt wird. Ein solcher Gefäßzugang sollte nur vorübergehend sein, muss jedoch manchmal auf Dauer benutzt werden.

Normalerweise dauert die Hämodialysebehandlung 3×4 und mehr Stunden pro Woche. Dies hängt davon ab, wie gut Ihre Nieren noch arbeiten, wie viel Flüssigkeit bei der Behandlung entzogen werden muss, wie viele Schlacken-Stoffe entzogen werden müssen, wie schwer die Patienten sind und welcher Dialysator benutzt wird.

Bei dieser Art Dialyse wird das Blut im Körper gereinigt. Es muss dafür ein Plastikrohr, ein sogenannter Katheter in den Bauchraum als Zugang einoperiert werden. Während der häufigsten Form der Peritonealdialyse werden langsam ca 2 l Dialysat über den Katheter in den Bauchraum (die so genannte Peritonealhöhle) gefüllt. Da die Bauchwand innen Arterien und Venen aufweist, können harnpflichtigen Substanzen und überschüssige Flüssigkeit über die Bauchwand aus dem Blut in das Dialysat übertreten. Nach etwa 4 Stunden wird die Flüssigkeit aus dem Bauchraum in einen Beutel entleert und neue Flüssigkeit in den Bauchraum gefüllt.

Die Peritonealdialyse kann als kontinuierliche, ambulante Peritonealdialyse (CAPD) oder als kontinuierliche maschinell unterstützte Peritonealdialyse (CCP) durchgeführt werden.

Bei der kontinuierlichen ambulanten Peritonealdialyse ist keine Maschine notwendig. Etwa 4-5 mal täglich muss ein Beutel Dialysat in den Peritonealraum über den Katheter infundiert werden, um nach 4-5 Stunden wieder ablaufen zu können (man nennt dies einen Austausch). Mit dem Dialysat im Bauchraum kann man auch arbeiten und sich frei bewegen. Die kontinuierliche maschinell unterstützte Peritonealdialyse benutzt in der Regel bestimmte Maschinen, so genannte Cycler, wobei der Austausch, d. h. Einlauf der Flüssigkeit, Austausch der Substanzen in die Flüssigkeit und Wiederablauf der Flüssigkeit etwa 1-1 ½ Stunden dauert und nachts mehrfach durchgeführt werden kann.

Die Peritonealdialyse ist in der Regel nicht mehr möglich, wenn die Funktion der eigenen Nieren ganz fehlt, also keine Nierenrestfunktion mehr vorhanden ist oder mehrmals Entzündungen des Bauchraumes aufgetreten sind (eine mögliche Komplikation der Peritonealdialyse).

Nein. Die Dialyse bleibt lebenslang notwendig, sofern keine erfolgreiche Nierentransplantation möglich ist.

Die Punktion der Fistel mit Nadeln tut besonders am Anfang weh. Die Dialyse selbst ist jedoch schmerzfrei. Während der Dialyse können vereinzelt Blutdruckabfälle, selten Übelkeit oder Krämpfe auftreten.

Die ersten Hämodialysen und Peritonealdialysen wurden schon Mitte der 40iger Jahre durchgeführt. Eine regelmäßige Hämodialysebehandlung wurde etwa 1960 möglich und ist heute die Standardbehandlungsmethode weltweit.

Die CAPD begann im Jahre 1976 und ist solange möglich, wie die Niere noch eine gewisse Rest-Ausscheidung zur Unterstützung der CAPD aufweist.

Dies ist vor allem vom Alter und den Begleitkrankheiten der Patienten abhängig. Wir haben eine Reihe Patienten, die über 25-30 Jahre oder gar über 35 Jahre mit der Dialyse überleben.

Ja. Aber die Kosten werden in aller Regel von den Versicherungen übernommen.

Viele Patienten können ein weitgehend normales Leben außerhalb der Dialysezeiten führen. Der Patient und seine Familie müssen sich jedoch auf den Zeitanspruch der Dialyse einstellen.

Grundsätzlich Ja, wobei insbesondere die Einschränkung der Trinkflüssigkeit den meisten Patienten Schwierigkeit macht. (Siehe Diät bei Dialysepatienten).

Ja. Dialysezentren mit guten Dialysemöglichkeiten finden sich in allen mitteleuropäischen Ländern, sowie USA, Australien, Neuseeland, Kanada und weiteren Ländern.

Viele Dialysepatienten beginnen wieder zu arbeiten, wenn sie sich an die Dialyse gewöhnt haben. Die Arbeit hilft ihnen oft, die Dialyse besser zu tolerieren. Zu vermeiden sind schwere körperliche Arbeiten und schmutzige Arbeiten.